Der Heimatverein Messingen veranstaltete am 14. September 2019 gemeinsam mit den Kooperationspartnerinnen ein „kleines Gartenfest“ beim Geburtshaus von Mathilde Vaerting in Messingen. Die Kooperationspartnerinnen sind die Gemeinde Messingen, die Landfrauen Messingen und die Gleichstellungsbeauftragte der Samtgemeinde Freren.
Silvia Langenhorst, die erste Vorsitzende des Heimatvereines Messingen, und Bürgermeister Ansgar Mey konnten die zahlreichen interessierten Gäste begrüßen und dann mit den anwesenden Kindern die neue Info-und Erinnerungstafel präsentieren. Die Tafel befindet sich am Rad- und Gehwegweg und ist somit öffentlich zugänglich. Anschließend stellten Mechthild Kümling, Gleichstellungsbeauftragte der Samtgemeinde Freren, und Jan Schenkewitz von der Ems-Vechte-Welle den „Mini-Audio- Guide“ zu Mathilde Vaerting vor. Er ermöglicht es, jederzeit mit Hilfe eines Smartphones, Informationen zu diesem Thema abzurufen.
Viel Spaß hatten auch die Kinder an diesem Nachmittag, denn die „Rollende Spielekiste“ des TPZ war da: eine riesige Hüpfburg und tolle Spielideen ließen keine Langeweile aufkommen.
Mathilde Vaerting wurde im Januar 1884 in dem Haus in der Frerener Straße 11 in Messingen geboren. 1923 erhielt sie als erste Frau in Deutschland eine Professur für Pädagogik. 1923 wurde sie nach § 4 des sogenannten Gesetzes zur „Wiederherstellung des Berufsbeamtentums“ aus politischen Gründen entlassen. Im Mai 1977 starb sie in Schönau. Die Urne mit ihrer Asche wurde auf dem neuen Friedhof beigesetzt. Neben ihren wissenschaftlichen Arbeiten war es vor allem ihr eigener unabhängiger Lebensstil, der ihr Leben prägte. Viele weitere interessante Informationen zu dieser ungewöhnlichen Frau gibt es auf der Homepage des Heimatvereins Messingen.
Am ersten März wurde Messingen mit dem „frauenORT Mathilde Vaerting“ in das Netzwerk der „frauenORTE Niedersachsen e.V.“ aufgenommen, eine Initiative des Landesfrauenrates Niedersachsen e.V., die Leben und Wirken bedeutender historischer Frauenpersönlichkeiten lebendig werden lässt und in der breiten Öffentlichkeit bekannt macht.
Die Initiative will auch dazu beitragen, dass Frauengeschichte und Frauenkultur einen festen Platz im Spektrum kulturtouristischer Angebote erhalten.