Erstes Messinger Kartoffelfeuer

Knochenarbeit bei der Ernte

Wenn es um die Kartoffelernte geht, können wir auf eine rasante Entwicklung in der Erntetechnik und in der Ertragsentwicklung blicken.  Das zeigte der Heimatverein Messingen beim ersten Messinger Kartoffelfeuer auf dem Kötteringer Esch. Hier konnte der Heimatverein zahlreiche große und kleine Gäste begrüßen. Bevor die Ernte endlich losging, erklärte Landwirt Helmut Kottebernds den Besuchern allerhand über die Herkunft, den Anbau und die verschiedenen Kartoffelsorten. Auch erwähnte er das aktuelle Thema „Dürre“: „Bis vor 50 Jahren hätte die aktuelle Situation zu einer Nahrungsmittelknappheit geführt. Da wir heute aber überregional vernetzt und mobiler sind, werden die Verbraucher von der anstehenden Missernte kaum etwas merken. Lebensmittel stehen nach wie vor in großem Umfang und günstig zur Verfügung.“

Anschließend wurde die Geschichte der Kartoffelernte wieder lebendig. Dabei wurde den Gästen schnell deutlich, dass die Kartoffelernte früher Knochenarbeit war. Sie war arbeits-, zeit-und personalintensiv und vor allem körperlich anstrengend. Zuerst wurde einmal von Hand mit einer Forke gerodet und anschließend musste aufgesammelt werden. Dann kam ein alter Schleuderroder zum Einsatz, der für den Pferdeeinsatz gebaut wurde und später für den Treckereinsatz geändert wurde. Eine Verbesserung war schon die Ernte mit dem jüngeren Schwingsiebroder, der die Kartoffeln im Schwad ablegte und die Sammler wussten, wo sie sammeln mussten. Das Kartoffelsammeln war früher eine Aufgabe für die Kinder. So hießen die Herbstferien auch Kartoffelferien. Es wurde auch gesammelt, wenn das Wetter nass und kalt war. Nach dem Sammeln wurde wieder „nachgeeggt“, denn auch kleine Kartoffeln stellten damals durchaus einen sammelbaren Wert dar.

„Mit moderner Technik kann viel effektiver gearbeitet werden“, erklärte Josef Kottebernds den interessierten Zuschauern den modernen Roder, dessen Leistung mit kaum körperlichem Einsatz um ein Vielfaches größer ist als die Leistung der früheren Kartoffelroder.

Ganz besonders fleißig und voller Eifer sammelten die Kinder die gerodeten Kartoffeln auf. Es bereitete ihnen augenscheinlich riesige Freude.“ Eigentlich können wir doch besser unseren Rasen umgraben und da Kartoffeln pflanzen“ schlug ein kleiner Besucher seiner Mutter vor. Selbstverständlich durften die Kinder die Kartoffeln mit nach Hause nehmen. Wer nicht so lange auf ein Kartoffelgericht warten wollte, konnte sich schon direkt auf dem Acker mit selbstgebackenen Kartoffelpfannekuchen stärken. Natürlich konnte man auch am Kartoffelfeuer die Kartoffeln garen und sofort mit Salz und Butter essen.

Auch alte Trecker vieler Fabrikate konnten bestaunt werden und regten zu intensiven Fachgesprächen an. Sogar Oldtimerfans aus Beesten waren mit ihren Treckern angereist und belebten die Veranstaltung zusätzlich.

Der Heimatverein Messingen freut sich, dass diese familienfreundliche und öffentliche Veranstaltung so eine gute Resonanz gefunden hat und es wird bestimmt in den nächsten Jahren eine Wiederholung geben

 

 

 

 

 

 

 

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